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Die Jubiläumsausgabe – 20. Austragung – wird mir in schöner Erinnerung bleiben, trotz allen Widrigkeiten, die da noch kamen.

Es herrschte einmal mehr traumhaftes Postkartenwetter. Das «Horu» umgab kein Wölkchen. Die Reise lohnte sich schon dieses Anblickes wegen.

Beim Start um 8:30 Uhr in St. Niklaus war ich noch voller Freude und Zuversicht. Rund 45 Minuten später zogen allmählich Wolken auf. Nicht am Himmel, sondern in mir drin. Meine linke, arthrotische Grosszehe sendete, wie öfters zuletzt, Schmerzen aus. Beim Halbmarathon in Zermatt waren es dann schon eher Gewitterwolken begleitet mit Orkanstürmen. Die Schmerzen zermürbten mich regelrecht. Ich fand kein Rezept, weder psychisch und schon gar nicht physisch, aus dieser Abwärtsspirale zu entkommen. Auf der Zusatzschlaufe um Zermatt reifte mein Entscheid aus dem Rennen auszusteigen. Ich wollte noch Petra und meinen «Vereinsgspänli» Kathrin, Raphi und Simone applaudieren und dann mit der Bergbahn zum Zielort hochfahren, wo meine Sporttasche vom Veranstalter deponiert war.

Als Petra und Simone mich passierten, entschloss ich mich kurzerhand die Startnummer doch wieder zu montieren und rannte nochmals los. Wie lange die Reise dauern sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich lief fortan als Pacemaker für Petra. Mein eigenes Rennen war längst vorbei, also stellte ich mich voll im Dienst von Petra. Durch diese Aufgabe und dem geringeren Tempo im Aufstieg zur Sunnegga rückten die Schmerzen etwas in den Hintergrund. Zumindest vorübergehend. Nach einem medizinischen Zwischenfall bei Kilometer 36, 37 – Petra hatte einen Muskelkrampf im rechten Oberschenkel – ging es kurz später in den Schlussaufstieg von der Riffelalp auf den Riffelberg. Meine Dienste waren damit getan.

Petra gewann schlussendlich souverän ihre Altersklasse. Das Weiterlaufen war sicherlich nicht die klügste Entscheidung, aber mit ihrem Sieg wurden die starken Schmerzen im Ziel etwas gelindert. Unsereins belegte den 5. Platz.

Den traumhaften Sommertag liessen wir zunächst auf dem Berg und später im Tal ausklingen.

Als ich Zermatt wieder verliess, nahm ich nicht nur einen stark entzündenden Fuss mit, sondern auch noch einen Virus, welcher einen Namensvetter in der Bierbranche hat. Shit happens! …aber ich werde wieder kommen, denn das Matterhorn verzaubert mich immer und immer wieder von Neuem!

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