Foto-150417-16-21-53Letztmals lief ich den GP Fricktal im Jahre 2002, also vor 15 Jahren! Man(n) wird alt. Trotz der langen Abwesenheit hatte ich die Strecke noch in guter Erinnerung. Dannzumal gelang mir vielleicht der beste Wettkampf meiner Karriere. Die 10 Meilen (16,096 Kilometer) spulte ich in 52:36 ab, was einen 3:16er-Schnitt bedeutete! Diese Top-Zeit reichte damals nicht einmal für das Podest. frown

Meine Ambitionen sind ungebrochen, jedoch sind die Laufzeiten (auch altersbedingt) heute langsamer geworden. Ich „wünschte“ mir eine Zeit unter 60 Minuten.

Obwohl es leicht regnete, waren die äusseren Bedingungen heuer optimal (Temperatur). Einzig der Wind störte etwas. Nach dem Startschuss zog sich das Feld schnell in die Länge. Ich suchte meine Position im Teilnehmerfeld. Diese Anfangsphase ist immer wieder sehr spannend. Einerseits sollte man ja nicht zu schnell starten, andererseits sollte man auch nicht zu viel Zeit „verschenken“. Eine Gradwanderung.

Ich hängte mich zunächst an die Fersen einiger Läufer, wagte jedoch kurz darauf den Schritt nach vorne. Ich musste kurzzeitig das Tempo forcieren, um zu einer 2er-Gruppe aufzuschliessen. Diese 10, 15 Meter kosteten mich einige Körner. Zu viel riskiert? Die folgenden Kilometer sollten es zeigen. Nach rund 4 Kilometer wurde aus der 3er-Gruppe eine 2er. Einer musste etwas abreisen lassen. Kurze Zeit später war ich, was mich sehr überraschte, dann auf mich alleine gestellt. Mein „Gspändli“ konnte das Tempo ab Kilometer 6 nicht mehr halten und musste mich ziehen lassen. Er machte mir noch wenige Meter zuvor einen sehr starken Eindruck.

In der Folge lief ich alleine, was mental nicht einfach war. Nach vorne war der Abstand schon recht gross und nach hinten…? Keine Ahnung! Aus dem einfachen Grund: Ich schaute nie nach hinten. Ich bin ein Typ, der unterwegs selten zurückblickt. In Ziel nähe ist dies natürlich etwas anderes.

Ich versuchte, das Tempo aufrechtzuhalten, ohne jedoch zu „überhitzen“. Ich spürte, dass ich etwas langsamer wurde. Gewisse Streckenabschnitte kamen mir sehr bekannt vor, als wäre der letzte Lauf erst gestern gewesen. Andere wiederum waren mir nicht mehr präsent. Bei Kilometer 12 preschte ein Läufer an mir vorbei. Ich hörte (!) ihn bereits seit einiger Zeit hinter mir. Taktisch machte er es sehr geschickt. Er lief sehr zügig an mir vorbei, darum konnte ich ihm nicht folgen. Mir fehlte es auch der Mut. Immerhin waren noch 4 Kilometer zu laufen. Ich rannte meinen eigenen Rhythmus und konzentrierte mich auf meinen Laufstil. „Schön locker bleiben!“

Der Abstand zum „Überholer“ wurde nicht grösser. Ein gutes Zeichen. Im Ziel waren es schlussendlich 10 Sekunden Rückstand. Ich überquerte die Ziellinie nach 59:26. Diese Zeit reichte in der Männerkategorie M40 für Platz 2. Mit diesem Resultat war ich sehr zufrieden. Ich habe das Gefühl, dass ich gegenüber dem Kerzerslauf Mitte März kleine, aber stetige Fortschritte mache. So darf es weiter gehen! smile