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DNS yell! Einmal mehr. Leider konnte ich am Vienna Marathon in Wien verletzungsbedingt nicht starten. Mein Entscheid auf einen Startverzicht stand schon länger fest.

So war für einmal meine Rolle der des Betreuers, des Fans anstatt des Athleten. Meine Frau Petra und dessen Bruder Alex liefen die 42,195 Kilometer. Beide erreichten eine neue persönliche Bestzeit und dies deutlich. Wegen des rauen Windes waren die Bedingungen nicht optimal, aber sie liessen sich davon nicht beindrucken.

Hier der Rennbericht von Petra.

April 2016, morgens um 05:30 Uhr spuckt mein Handy laute Töne aus. Ich bin wach. Geschlafen habe ich überraschenderweise gut, abgesehen von einem schauerlichen Traum, der aber bald in den Hintergrund rückte. Heute übernahm ich den Zeitplan von Thomas, leider ohne seine Begleitung. Aufgrund seiner Muskelverletzung kann er heute den Wien Marathon leider nicht laufen. So mache ich mich alleine auf das Morgenfooting vor dem Frühstück - ein 15-minütiges lockeres Einlaufen zum Wach werden - um die Muskulatur zu aktivieren. Das Frühstück nahm ich aber wieder nach meinem Gusto ein wink, mit Honigbrot und einem Kaffee.

Neben Thomas, waren Vreni und Heinz zur Betreuung mitgekommen und mein Bruder Alex als weiterer Marathonläufer. Mit ihm bin ich, nach einem Abschlussfoto um 08:15 Uhr, zum Start gelaufen.

Wir sind zusammen im 2. Block eingestanden. Endzeit bis 3:29:59. Heute wollten wir beide eine neue Bestzeit laufen. Doch die kalten Temperaturen und der starke Wind dämpften unsere Vorfreude ein bisschen. Aber unsere hohe Motivation und Freude, dass es endlich losging, überwiegte.

Der Startschuss erfolgte um 08:55 Uhr für die Elite, für uns Normalo pünktlich um 09:00 Uhr.

Der Start verlief optimal. Es gab kein Gerangel, da wir auf einer breiten, langen Geraden, die über eine Brücke führte, gestartet sind und sich das Feld aufgrund der Topographie bald einmal in die Länge zog. Ich konnte mich gut auf die geplante Laufzeit einstellen und mein Tempo laufen. Zwar brauchte mein Dieselmotor bei den niedrigen Temperaturen etwas länger, bis er warm und auf Leistungstemperatur kam, doch die ersten Kilometer konnte ich trotzdem fast wie geplant laufen. Alex war schon etwas voraus. Kurz vor Kilometer 10 die erste Verpflegung durch unsere Betreuer Thomas, Vreni und Heinz. Super! Ich hatte mein Getränk im Bidon und musste nicht aus den Plastikbecher trinken, wo ich mehr Flüssigkeit im Gesicht hatte, statt im Mund. Zwischendurch nahm ich ein Auge voll von den tollen Gebäuden und Umgebung der Stadt Wien, doch mehrheitlich konzentrierte ich mich auf meinen Schritt und meinen Weg. Ich angelte mich von der einen persönlichen Verpflegung (ca. alle 10 Kilometer und bei Kilometer 35) zur anderen. Diese waren meine persönlichen Highlights smile! Die Unterstützung der Frieden’s war für mich Gold wert und ich habe sie sehr geschätzt!

Bei Halbmarathon ging die Anzahl der „Leidensgenossen“ krass zurück. Von 42'000 Teilnehmer/innen haben nur ca. 6'000 den Marathon beendet. Die Mehrzahl der Läufer/innen ist den Halbmarathon gelaufen und der Rest hat sich an einer Staffel über die Marathon-Distanz gemessen. Nach der Halbmarathon Distanz traf ich auf meinen Bruder und zusammen konnten wir einige Kilometer gemeinsam laufen. Bis zu Kilometer 35 - der letzte Posten der Frieden’s - lief es mir relativ gut.

Doch dann kam gefühlsmässig der Hammermann! Jeder der letzten 7 Kilometer musste erkämpft und durchgebissen werden. Auf den letzten 2 Kilometer rettete mich das Wissen, dass ich bald einen Becher „Erdinger“ in der Hand halten, und dass ich wohl mein Ziel, PB zu laufen, erreichen werde. Glücklich aber fix und fertig bin in einer Zeit von 3:15:24 ins Ziel gelaufen. Schlussendlich bedeutete dies der 3. Rang in meiner Kategorie, doch dies habe ich erst im Hotelzimmer erfahren, nach einer heissen Dusche smile und bei einem Glas Sekt, von meinem Mann organisiert smile!

Ausserdem, was mich noch mehr freute, dass auch Alex seine PB um fast 10 Minuten auf 3:22:37 verbessert hat.

Es war ein durchwegs gelungener Marathon für mich. Nur schade, dass Thomas nicht mitlaufen konnte. Doch ich wünsche ihm sehr, dass er spätestens in Dresden wieder als Sportler dabei sein wird und seine Marathonerlebnisse hier niederschreiben kann. See you smile!

Ich bin mächtig stolz auf meine Frau kiss! Ich glaube, dass sie ihr Potential noch nicht ausgeschöpft hat und sie ihre Bestzeit weiter drücken kann. Das Gleiche gilt für deren Bruder Alex.